Mentale Technologie, Definition
Was ist mentale Technologie? Es ist schlicht und einfach, was die beiden Wörter bedeuten: der sachgerechte Umgang mit dem Verstand. Doch was ist der Verstand? Das moderne Menschenbild kennt nur einen Körper - Gehirn und restlichen Körper. Der Verstand kann dann natürlich nur als körperliche Fähigkeit aufgefasst werden: die „Fähigkeit zu verstehen, Begriffe zu bilden, Schlüsse zu ziehen, zu urteilen <und> zu denken“ (Duden, Deutsches Universalwörterbuch); und diese Fähigkeit wird gewöhnlich dem Körperteil zugesprochen, der am meisten damit zu tun hat: dem Gehirn. Das ist glücklicherweise ziemlicher Unsinn. Der Verstand ist der „Rechner“, der selbsttätig mit Wahrnehmungen und Erinnerungen arbeitet, um Situationen zu verstehen und darauf zu reagieren. Wir können ihn benutzen, um zu denken und entsprechend zu handeln. Doch er hat wahrscheinlich noch nie eine „Wartung“ erhalten. Wenn wir uns mit ihm vertraut machen und ihn in Ordnung bringen – die Frustrationen und Traumen dieses Lebens „deaktivieren“ -, werden wir allmählich zu einer neuen Sicht des Lebens gelangen. Der Verstand ist zunächst ein seelisches Phänomen. Doch wenn wir unsere Arbeit ordentlich machen, werden wir zu gegebener Zeit auch Zugang zu seinen geistigen Anteilen erhalten. Das vorliegende Konzept mentaler Technologie ist deshalb ein Weg der Selbsterkenntnis. Die Technologie beruht auf der Fülle wissenschaftlicher Erkenntnisse, die uns heute zur Verfügung stehen, und sachgerechten Erweiterungen unserer wissenschaftlichen Methodik; ihr Ziel je-doch liegt jenseits des wissenschaftlichen Horizonts. Es ist ein geistiger Weg.
Menschenbilder
Wir benötigen eine Vorstellung vom Menschen, ein gewisses Menschenbild, wenn wir irgendetwas für ihn tun wollen. Doch ein Menschenbild ist nicht von vornherein richtig oder falsch. Es kommt darauf an, was wir damit tun wollen. Ein Bild von seiner körperlichen Gestalt und deren Gesetzmäßigkeiten genügt vollkommen, wenn wir Konfektionskleidung für ihn herstellen wollen. Der Medizi-ner braucht bereits ein umfassenderes Menschenbild, wenn er die körperlichen Verletzungen oder Krankheiten seiner Patienten behandeln will. Es muss die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers beinhalten. Der Psychologe bräuchte eigentlich ein Menschenbild, das darüber hinaus auch die Seele des Menschen umfasste, wollte er sich um dessen seelische Störungen und Krankheiten kümmern. Die Seele ist den modernen Wissenschaften jedoch abhanden gekommen. Die Psychologie (die „Lehre von der Seele“) ist zu einer „Psychologie ohne Seele“ geworden. In der mentalen Technologie haben wir sie - zunächst als „hypothetisches Konstrukt“ - wieder eingeführt. Und wir sind sehr gut damit gefahren.
Hintergründe
Das Menschenbild der alten Griechen bestand aus drei Teilen: Körper, Seele und Geist. Das Christentum verleidete es dem Menschen, seine Seele zu erkunden oder sich überhaupt um irgendwelche Erkenntnisse zu bemühen. Erst als die Macht der Kirche schwand, konnte die Philosophie „aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen“ (Schneewind). Doch sie hatte sich während ihres langen Schlafs verändert. Sie hatte das christliche Menschenbild übernommen, das nur Körper und Seele enthielt. Es zog sich fortan durch alle philosophischen Denkgebäude wie ein roter Faden. Manchmal nannte man das Nichtkörperliche „Seele“ und manchmal „Geist“. Aus der Philosophie gingen die modernen Wissenschaften hervor: die Geisteswissenschaften und die Naturwissenschaften; und damit war man bald bei einem Menschenbild angekommen, das nur noch aus einem einzigen Teil bestand: dem Körper. Die Psychologie wurde in die Geisteswissenschaften eingereiht; sie befolgte jedoch die Forderung der Naturwissenschaften, sich ausschließlich mit Dingen zu beschäftigen, die objektiv beobachtbar und messbar sind. Weil damit nicht allzu viel anzufangen war, erweiterte man den Bereich um alles, was dem Bewusstsein zugänglich ist; das Unbewusste oder Unterbewusste blieb dabei auf der Strecke. Es gab jedoch im Laufe der Zeit eine ganze Reihe kluger Leute, die so etwas wie ein energetisches Konzept der Seele vertraten. Sie gaben der Seele viele Namen. Doch sie sind in Vergessenheit geraten, weil sie nicht aus dem wissenschaftlichen Mainstream kamen oder weil man meinte, ohne sie auskommen zu können: ein folgenschwerer Irrtum. Seelische Vorgänge sind indirekt anhand von Veränderungen des Hautwiderstands im elektrischen Stromkreis messbar. Die Erkenntnis stammt bereits aus den 1890-er Jahren. Man verwendet dazu ein sogenanntes „Galvanometer“: ein Gerät zur Messung sehr kleiner elektrischer Ströme. Es hat in der Zwischenzeit eine abenteuerliche Geschichte hinter sich gebracht. So wurde es als Jahrmarktsattraktion und Lügendetektor, zum Auffinden von „Komplexen“ und zur Selbsterforschung verwendet. Es misst jedoch nicht mehr und nicht weniger als mentale Masse. Bei sachgerechter Verwendung ist es ein Präzisionsinstrument, um verborgene Inhalte des Verstandes ausfindig zu machen und sich von ihren unerwünschten Auswirkungen zu befreien.
Das Menschenbild der mentalen Technologie
Auch in der mentalen Technologie gehen wir vom offensichtlichsten Teil des Menschen aus: von seinem Körper. Es ist der empfindlichste und verletzlichste Teil des Menschen; es ist darüber hinaus der Teil, mit dem sich jeder am meisten identifiziert. Eine übergeordnete Rolle spielt das Nervensystem. Es besteht aus zwei Teilen. Das sensorische Nervensystem steht zusammen mit Sinneszellen und -organen im Dienste von Wahrnehmung und Empfindung. Das motorische System leistet zusammen mit Drüsen der inneren Sekretion die willkürliche Bewegung des Bewegungsapparats sowie die unwillkürliche Bewegung der Muskulatur der inneren Organe. Das sensorische Nervensystem ist die Schnitt-stelle zwischen Körper und Verstand. Mit der Ausreifung des Nervensystems werden Wahrnehmungen und Empfindungen möglich, die als Erinnerungsbilder gespeichert werden. Der erste Teil des Verstands ist daher der Bilderverstand. Er ermöglicht Erinnerung und Denken. Aus wiederkehrenden ähnlichen Wahrnehmungen bilden sich Begriffe, aus wiederkehrenden ähnlichen motori-schen Abläufen motorische Schemata. Sie ermöglichen die Auffassung bzw. automatische Bewegungsabläufe. Menschen ordnen Begriffen und motorischen Schemata Zeichen in Form von Wörtern zu, die sie in einer Sprache unterbringen. So entsteht als Erweiterung des Bilderverstands ein sprachlicher Verstand. Der Körper und die verschiedenen Einheiten des Verstands existieren in einem Kraftfeld. Wir nennen es den „Körperverstand“ oder die Seele. Sie ist Trägerin des menschlichen Bewusstseins. Der reflektierende Mensch besteht aus einer weiteren Entität. Wir nennen sie, unserer philosophischen Tradition folgend, den „Geist“ oder das geistige Wesen. Es schläft gewöhnlich mehr oder weniger. Doch es nimmt durchaus Einfluss auf den menschlichen Verstand. Das geistige Wesen ist, wer oder was Sie im Grunde sind.
Die vier Teile der mentalen Technologie
Die Technologie steht Ihnen in vier Teilen zur Verfügung:
Teil 1: Ernährung
Körperliche Gesundheit hat für jeden höchste Priorität. Das scheint zwar selbstverständlich, doch körperliche Probleme sind weit verbreitet. Das ist umso erstaunlicher, als körperliche Störungen und Krankheiten gewöhnlich auf Fehler-nährung beruhen. Deshalb ist die Ernährung Teil 1 des vorliegenden Konzepts von mentaler Technologie.
Teil 2: Seminare
Der Zweck von Teil 2 ist die Vermittlung von Basisinformation. Es ist eine Einführung in die Strukturen und Mechanismen des Verstandes. Die Information ist in eine Reihe von Seminaren aufgeteilt. Sie dienen der Verbesserung oder Wiederherstellung grundlegender Fähigkeiten im Umgang mit dem Verstand: Präsenz, Verstehen, Kommunikation, Lernen und Emotionen.
Teil 3: Analyse
Die Analyse findet in Form von Sitzungen statt. Ihr Zweck besteht darin, der Person zu helfen, sich mit ihrem Verstand vertraut zu machen und sich von den üblichen Blessuren des Lebens zu befreien: Beziehungsbrüchen, Enttäuschungen, Verlusten u. ä., soweit sie auf dieser Ebene zugänglich sind.
Teil 4: Soloanalyse
Teil 4 ist fortgeschrittene Technologie. Sie wird als Soloanalyse unter meiner Supervision gemacht. Die Person wendet sich damit an die geistigen Anteile ihres Verstands. Hier liegen die Wurzeln dessen, was auf Teil 2 nicht vollständig behoben werden kann. Die Person streift ihre kulturellen Prägungen ab und macht sich auf den Weg, ihre geistige Freiheit wiederzuerlangen.
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