Carpe diem!

(lat. Nutze den Tag!)

 

Wenn es um persönliche Verbesserung geht, ist es meist empfehlenswert, mit der Ernäh­rung zu beginnen. Schlechte Ernäh­rung erhöht zunächst den körperlichen Regenera­tionsbedarf, der sich in Müdigkeit und erhöhtem Schlafbedürfnis äußert. Wenn der Körper den Schaf nicht erhält, den er braucht, kommt es zur Erschöpfung. (Das ist es wahrscheinlich, was sich meistens hinter dem „Burn-out-Syndrom“ ver­birgt.) Später können dann Krankheiten dazukommen.

Was im Einzelfall am wichtigsten hinsichtlich einer besseren Ernährung ist, hängt natürlich vom jeweiligen Ausgangszustand ab. Doch der Körper ist ein wässriges System, und des­halb ist ein grundlegender Faktor immer das Wasser. Man sollte dem Körper nur mineral­freies oder -armes Quellwasser oder zumindest Leitungs-wasser, dem seine Mineralien weitgehend entzogen wurden, zuführen. Die Mineralien sind für den Körper nutzlos, lagern sich aber in den Blutgefäßen (Arterienverkalkung) und in Form von Grieß und Steinen in anderen Hohlorganen ab.

Der menschliche Verdauungstrakt kann Fleisch nur in geringen Mengen tolerieren. Die Eiweiß-Verdauung beginnt im Magen, indem die Magensäure Eiweiße gerinnen lässt. Der menschliche Magen stellt aber nur wenig Magensäure her – jedenfalls weit weniger als der Magen eines Fleischfressers -, was die Verdauung von Fleisch zumindest sehr aufwendig macht.

Erhitzte Öle, vor allem Pflanzenöle, sind von Haus aus problematisch. Durch die Erhit­zung entstehen denatu­rierte Formen von Fettsäuren (Trans-Fette), die Zellen schädigen oder zerstören. Was genau das für den Körper bedeutet, hängt von der Funktion der betroffenen Zellen ab. Zu viel an Eiweißen und Fetten führt generell zur Übersäuerung des Körpers und damit zu Störungen des Stoffaustausches zwischen den Zellen (der maßgeblich von pH-Gefällen abhängt). Zur Neutra-lisierung der überschüssigen Säuren benötigt der Körper Basen, die er sich ins­besondere aus den Knochen holt (die sein größtes Basen-Depot in Form von Calcium enthalten).

Kleber-Eiweiße aus dem Weizen (Gluten) und aus der Milch (Kasein) beschichten die Darmwand und zerstören ihre Zotten (die Fortsätze, über die gewöhnlich Bestandteile der Nahrung ins Blut aufgenommen werden). Die Aufnahme von Nähr- und Wirkstoffen wird auf diese Weise beeinträchtigt oder verhindert. Es kommt zum „Hunger­leiden“ gewöhnlich über­gewichtiger Leute. Mangel-erkrankungen nehmen hier ihren Ausgang.

Raffinierter Zucker (Haushaltszucker) gelangt sehr schnell ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren. Die Bauchspeicheldrüse wird dabei gezwun-gen, sehr schnell und sehr viel Insulin zu produzieren. Die riesigen Mengen, die heutzutage in Lebens­mitteln verarbeitet werden, stellen daher einen wesentlichen Faktor bei der Entstehung des Diabetes mellitus, Typ II (auch „Alters-Diabetes“) dar.

Raffiniertes Salz (Kochsalz) erhält üblicherweise nicht weniger Verwendung. In seiner isolierten Form treibt Kochsalz den Blutdruck in die Höhe und ist damit in hohem Maße verantwortlich für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ihre Folgen.

Asparaginsäure und Glutaminsäure sind die hauptsächlichen erregenden Über-träger­stoffe des Zentralen Nervensystems. Sie sind in großen Mengen in Weizen, Milch und Soja enthalten. Asparaginsäure ist Ausgangsstoff des künstlichen Süßstoffs Aspartam, Glutaminsäure des Geschmacksverstärkers Natriumglutamat. Sowohl Aspartam wie auch Natriumglutamat sind bekannte Auslöser epileptischer Anfälle. Hohe Blutspiegel von Asparaginsäure und Glutaminsäure halten Nerven in ständiger Erregung. So kommt es zu innerer Unruhe, Rededrang, Gedankenflucht, Schlaf­störungen, dem „Zappel­philipp-Syndrom“, chronischen Muskelschmerzen (Fibromyalgie), Epilepsie u. ä. Wenn die überlasteten Nerven untergehen, sind sensible und/oder motorische Ausfälle die Folge.

Verbesserungen hinsichtlich seiner Ernährungsgewohnheiten lassen sich errei-chen, indem man schädliche Stoffe wie die obigen ausschließt und dafür Ersatz-stoffe findet – wobei es sich dabei idealerweise gar nicht um „Ersatzstoffe“, sondern vernünftige Nahrungsmittel handelt. (Mehr dazu finden Sie in der Artikelreihe über die Ernährung.)

Es gibt jedoch Barrieren auf dem Weg zu einer vernünftigen Ernährung, selbst wenn man verstanden hat, um was es geht. Die erste ist schlicht und einfach die Umsetzung dessen, was man weiß: die Anwendung. Wissen ist eine Sache, anwenden eine andere. Doch fragen Sie sich: Was ist es mir wert? Und wenn Ihre Antwort eindeutig genug ist, werden Sie herausfinden, wo Sie gutes Wasser herbekommen, wie man glutenfreie Nudeln zubereitet oder dass man Muttis Mohnmühle prima verwenden kann, um Leinsamen zu mahlen.

Eine andere Barriere sind die weit verbreiteten und oft verschwiegenen Süchte. Im gegenwärtigen Kontext werden sie vor allem Zigaretten, Alkohol, Kaffee und Süßigkeiten betreffen, wobei Zigaretten das schlimmste Übel sind. Diese Dinge fordern den Körper. Sie machen eine Menge an Regeneration notwendig. Der richtige Zeitpunkt, damit aufzuhören, ist immer jetzt - denn morgen wird es schwerer sein. Und wenn es Ihnen heute nicht gelingt? Verzeihen Sie es sich! Morgen ist auch noch ein Tag. Wichtig ist, dass Sie sich darauf einlassen: dass Sie den Kampf annehmen. Irgendwann wird Ihr Wille stärker sein als die Sucht.

Beachten Sie aber: Solange Sie auf etwas verzichten müssen, ist die Sucht nicht erledigt. Erst wenn Sie kein Verlangen mehr danach haben, ist das Ziel erreicht. Doch Verzicht ist in diesem Fall das Mittel zur Wiederherstellung Ihrer Wahlfrei-heit; und Verzicht ist Sache der Selbstdisziplin.

Süchte belasten nicht nur den Körper. Sie rauben einem auch Selbstbe-stimmung. Daher die Wichtigkeit, sich davon zu befreien.

 

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